Die "Herren"* der Aufsichtsräte

*und Damen selbstverständlich

Erstellt Juli 2008

 

 

INHALT

...Aufsichtsratsmitglieder der 30 DAX-Unternehmen...

...erste "Zwischenauswertung", hier unternehmensbezogen,...

...personenbezogene Auswertung...

»Die "Herren" der Aufsichtsräte«

...zusammenfassende Kommentare!

1.) Grundsätzliches

2.) Ausschüssearbeiten

3.) Wechsel von Vorstandsmitgliedschaften in Aufsichtsratstätigkeiten – und umgekehrt –

4.) Allianz

5.) Ein paar andere Namen

Sonstiges Auffälliges der Gesamtliste!!

 

Laßt uns zu Beginn direkt klarstellen, aus was eigentlich die Aufgabe eines Aufsichtsrats besteht. Zur Beantwortung werden wir kurz etwas förmlich und schauen bei Misses Justitia vorbei:

Paragraph 111 Aktiengesetz: Aufgaben und Rechte des Aufsichtsrats (>>)

(1) Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zu überwachen.

(2) Der Aufsichtsrat kann die Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie die Vermögensgegenstände, namentlich die Gesellschaftskasse und die Bestände an Wertpapieren und Waren, einsehen und prüfen. Er kann damit auch einzelne Mitglieder oder für bestimmte Aufgaben besondere Sachverständige beauftragen. Er erteilt dem Abschlußprüfer den Prüfungsauftrag für den Jahres- und den Konzernabschluß gemäß § 290 des Handelsgesetzbuchs.

(3) Der Aufsichtsrat hat eine Hauptversammlung einzuberufen, wenn das Wohl der Gesellschaft es fordert. Für den Beschluß genügt die einfache Mehrheit.

(4) Maßnahmen der Geschäftsführung können dem Aufsichtsrat nicht übertragen werden. Die Satzung oder der Aufsichtsrat hat jedoch zu bestimmen, daß bestimmte Arten von Geschäften nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen. Verweigert der Aufsichtsrat seine Zustimmung, so kann der Vorstand verlangen, daß die Hauptversammlung über die Zustimmung beschließt. Der Beschluß, durch den die Hauptversammlung zustimmt, bedarf einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel der abgegebenen Stimmen umfaßt. Die Satzung kann weder eine andere Mehrheit noch weitere Erfordernisse bestimmen.

(5) Die Aufsichtsratsmitglieder können ihre Aufgaben nicht durch andere wahrnehmen lassen.

Ich bitte darum, diese gesetzlichen Bestimmungen für alles Folgende im Hinterkopf zu behalten (inklusive des kleinen Hinweises, das die Geschäftsführung natürlich gleichbedeutend mit dem Vorstand ist!)!!!

Nun denn, nach dem das also geklärt ist, wird im Weiteren die gesetzliche Theorie auf den mehr oder weniger praxisbezogenen Prüfstand gestellt. Mehr oder weniger deshalb, weil sämtliche Schlußfolgerungen und Überlegungen (meinerseits) natürlich mit keinerlei handfesten (Praxis)Beweisen unterlegt werden können. Betrachten wir das Ganze also als Indizien basierte "Beweisführung", zu der sich jeder seine ganz und gar eigenen Gedanken machen kann und sollte. Interessant ist es, jedenfalls meiner bescheidenen Meinung nach, in jedem Falle – auch wenn ich die verehrte Leserschaft doch herzlich bitte, nachstehendes nicht mit einer Doktor-Arbeit zu verwechseln!

Im ersten Schritt folgt nun die Datenbasis für alle weiteren "Ausarbeitungen"; sozusagen das statistische Rohmaterial. Hierbei handelt es sich natürlich um nichts anderes, als die bloße Zusammenstellung der Aufsichtsräte. Aufgrund der Datenflut mußte ich mich dabei auf die...

...Aufsichtsratsmitglieder der 30 DAX-Unternehmen...

...beschränken. In den nachstehenden Links könnt ihr sämtliche Aufsichtsratsmitglieder des Jahres 2007 aller 30 im DAX gelisteten Aktienunternehmen einsehen:

• alphabetisch unternehmens- und mitgliednamenbezogen- bzw. sortiert

• namentlich aufgeführt,

• und -- überaus bedeutend (!!!), da ja das eigentliche Thema betreffend -- mit allen noch zusätzlich bekleideten Posten des jeweiligen Mitglieds (= »Zusätzliche Mandate in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien«)

Alle weiteren Erläuterungen zur Datenerhebung usw. entnehmt bei "Bedarf" bitte den der Liste vorangestellten Erklärungen!!

»Aufsichtsratsmitgliedergesamtliste nach Unternehmen sortiert«

»Aufsichtsratsmitgliedergesamtliste nach NAMEN der Mitglieder sortiert«

So, wer an dieser Stelle tatsächlich ein "schnelles" Auge hinübergeworfen hat, dem wird hoffentlich aufgefallen sein, daß die einzelnen Firmennamen durchaus häufiger, als »zusätzliche Mandate...«, auch bei den jeweils anderen Unternehmen, bzw. deren Aufsichtsratsmitgliedern, genannt werden. Eine...

...erste "Zwischenauswertung", hier unternehmensbezogen,...

...könnte also bereits an dieser Stelle recht reizvoll sein. Just eine solche könnt ihr zunächst mal folgender Tabelle entnehmen – die sich selbstredend auf die soeben genannte Liste bezieht!! Im Anschluß daran, erfolgt dann die Auswertung!

Tab. 1

DAX-Unternehmen

Häufigkeit der Nennungen in der Spalte »zusätzliche Mandate...« in obiger Liste

DAX-Unternehmen

 Häufigkeit der Nennungen in der Spalte »zusätzliche Mandate...« in obiger Liste

DAX-Unternehmen

 Häufigkeit der Nennungen in der Spalte »zusätzliche Mandate...« in obiger Liste

ADIDAS

2

DEUTSCHE POST

10

MERCK

4

ALLIANZ1

26 / 33; ∑=59

DEUTSCHE TELEKOM5

15 / 3; ∑=18

METRO

8

BASF2

12 / 3; ∑=15

E.ON6

17 / 17; ∑=34

MÜNCHENER RÜCK

15

BAYER

20

FRESENIUS

-

POSTBANK8

8 / 3; ∑=11

BMW

12

HENKEL

10

RWE9

13 / 10; ∑=23

COMMERZBANK

10

HYPO REAL ESTATE

2

SAP

5

CONTINENTAL

7

INFINEON

5

SIEMENS

16

DAIMLER3

12 / 4; ∑=16

LINDE

15

THYSSENKRUPP10

19 / 22; ∑=41

DEUTSCHE BANK4

24 / 5; ∑=29

LUFTHANSA7

18 / 7; ∑=25

TUI11

8 / 7; ∑=15

DEUTSCHE BÖRSE

3

MAN

12

VOLKSWAGEN12

13 / 5; ∑=18

 Sonstige nenneswerte Auflistungen von NICHT im DAX gelisteter Firmen

Dresdner Bank AG

17

DWS Investment GmbH (DB-Tochter)

6

Eurohypo AG

3

 Vorständsmitglieder oder ehem. Vorstandsmitglieder als Nenungen der »zusätzlichen Mandate...«

Vorstandsmitglieder

34

Ehem. Vorstandsmitglieder

18

 

 

1Allianz: 26 = ausschließlich Nennungen der »Allianz SE« und »Allianz Deutschland AG« als übergeordnete Konzernstruktur (siehe hier). 33 = untergeordnete Konzernsparten, wie »Allianz Global Investors AG«, »Allianz Versicherungs AG«, »Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG«, »Allianz Investment Bank« usw.

2BASF: 12 = ausschließlich Nennungen der »BASF SE« und »BASF AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 3 = untergeordnete Konzernsparten »BASF Antwerpen N.V«, » BASFCoating AG« und »BASF Corporation, Florham Park, New Jersey, USA«.

3Daimler: 12 = ausschließlich Nennungen der »Daimler AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 4 = untergeordnete Konzernsparten »Daimler Luft- und Raumfahrt Holding AG « und »DaimlerChrysler Nederland B.V.«.

4Deutsche Bank: 24 = ausschließlich Nennungen der »Deutsche Bank AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 5 = untergeordnete Konzernsparten »Deutsche Bank Luxembourg S. A.«, »Deutsche Bank Polska S. A.«, »Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG« sowie »Deutsche Bank Rt.«.

5Telekom: 15 = ausschließlich Nennungen der »Deutschen Telekom AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 3 = untergeordnete Konzernsparten »T-Mobile International AG«, »T-Systems Enterprise Services GmbH«, »T-Systems Business Services GmbH«.

6E.ON: 17 = ausschließlich Nennungen der »E.ON AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 17 = untergeordnete Konzernsparten »E.ON Ruhrgas AG«, »E.ON Energie AG «, »E.ON Nordic AB« usw.

7Lufthansa: 18 = ausschließlich Nennungen der »Deutschen Lufthansa AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 7 = untergeordnete Konzernsparten »LSG Lufthansa Service Holding AG«, »Lufthansa Cargo AG« und »Lufthansa Technik AG«.

8Postbank: 8 = ausschließlich Nennungen der »Deutschen Postbank AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 3 = untergeordnete Konzernsparten »Deutsche Postbank Financial Services GmbH«, »Postbank Filialvertrieb AG« und »Postbank Finanzberatung AG«.

9RWE: 13 = ausschließlich Nennungen der »RWE AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 10 = untergeordnete Konzernsparten wie z.B. »RWE Energy AG«, »RWE Power AG«, »RWE Systems AG« usw.

10Thyssenkrupp: 19 = ausschließlich Nennungen der »Thyssenkrupp AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 22 = untergeordnete Konzernsparten wie z.B. »ThyssenKrupp Elevator AG«, »ThyssenKrupp Reinsurance AG«, »ThyssenKrupp Technologies AG« usw.

11TUI: 8 = ausschließlich Nennungen der »TUI AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 7 = untergeordnete Konzernsparten wie z.B. »TUI China Travel Co«, »TUI Travel PLC, London« usw.

12Volkswagen: 13 = ausschließlich Nennungen der »Volkswagen AG« als übergeordnete Konzernstruktur. 5 = untergeordnete Konzernsparten wie z.B. »Volkswagen Poznan Sp.z o.o«, »Volkswagen-Versicherungsdienst GmbH;« usw.

Kurze, aber wichtige Erklärung zur Auswertung der Tabelle:

# Ich habe die Unternehmensnennungen einfach stur durchgezählt, vollkommen unabhängig von der Person und dessen Amt (Vorstand oder Aufsichtsrat)!! Wenn also nur eine einzige Person (= Aufsichtsrat) des Unternehmens A, gleichzeitig beispielsweise drei zusätzliche Mandate – eben in drei weiteren DAX-Firmen B, C und D – inne hielt, dann habe ich jeweils für Firma B, C und D einen Strich gemacht. Eine Wertung für A entfiel, da ich ja ausschließlich die zusätzlichen Unternehmensnennungen erhalten wollte. Das alles macht in meinen Augen auch durchaus Sinn!! Denn auch wenn es sich bloß um ein und die selbe Person handelt, die halt eben in vier verschiedenen Aufsichtsräten sitzt, so zeigt dies trotzdem die vorhandenen "Verknüpfungen" auf. (Möglicherweise wird's deutlicher, wenn ihr euch die "Rohliste" in dieser Hinsicht selbst nochmals durchseht?!?!?)

#  In die Wertung kamen ausschließlich Nennungen bei den verbleibenden 29 Unternehmen. Will sagen, wenn z.B. bei BAYER die Mandatsbeschreibung das Wort BAYER enthielt, wurde diese natürlich nicht mitgezählt.

# Mitunter muß die Anzahl der Nennungen gedanklich ein wenig relativiert werden. Konkret betrifft das die DEUTSCHE POST, die POSTBANK, SIEMENS und INFINEON. Durch die jeweiligen Abspaltungen der Töchter vom Mutterkonzern ergibt sich quasi zwangsläufig und logischerweise die teilweise Besetzung der Tochter-Aufsichträte durch den Mutterkonzern. Alles in allem ist der "Einfluß" für die Gesamtbetrachtung aber eher gering!

Was zeigt uns die Tabelle nun?

Ich interpretiere mal nach meinem Gusto!

1.) Allein aus diesen Zahlen wird bereits die Unmenge an Überkreuz"beziehungen" deutlich. Wenn zum Beispiel BAYER bei den verbleibenden 29 Titeln, gleich 20-mal genannt wird – gleichgültig ob durch 20 einzelne Aufsichtsratsmitglieder oder Vorstände, oder nur durch vier verschiedene, die dafür aber zugleich in fünf anderen Aufsichtsräten sitzen –, dann ist diesem Unternehmen ein gewisser, latent vorhandener Einfluß sicherlich nicht gänzlich abzusprechen. Ich kann nicht sagen, wie sich dieser, von mir unterstellter Einfluß, konkret und ganz real auswirkt. Aber schaut euch die Aufsichtsräte der BAYER AG nochmals an. Der Arbeitgeberanteil – und darüber reden wir hier ja beinahe ausschließlich – wird mehrheitlich durch Personen repräsentiert, die zur selben Zeit auch noch mindestens in einem anderen Aufsichtsrat oder gar Vorstand (dazu gleich noch ausführlicher) eines DAX-Unternehmens saßen (nicht selten sogar gleich in mehreren!!).

Ich erinnere an dieser Stelle an die gesetzlichen Bestimmungen des Aktiengesetzes, die da unter anderem vorgeben, daß »...der Aufsichtsrat jedoch zu bestimmen hat, daß bestimmte Arten von Geschäften nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfenIst dergleichen Gesetzesvorgabe wirklich neutral (!!!) umsetzbar, wenn wir uns diese "beziehungs- und verquickungstechnischen" Grundlagen vor Augen führen? Wie auch immer diese "bestimmten Arten von Geschäften" in der Praxis aussehen mögen, würde ein Herr Kohlhaussen Martin, Dr. h.c. (Vorsitzender des Aufsichtsrats der Commerzbank AG, Frankfurt am Main; Hochtief AG (Vorsitz); ThyssenKrupp AG) tatsächlich einem Commerzbank-Geschäft (großvolumige Kreditvergabe meinethalben) die aufsichtsrätliche Zustimmung erteilen (oder verwehren), wenn es der Bayer AG zu einem entscheidenden Nachteil gereichen würde? Ich meine, natürlich muß ein "gutes Geschäft" für die Commerzbank auf der einen Seite, auf der anderen Seite nicht zugleich und zwingend ein schlechtes für Bayer bedeuten – kann (!!) es aber!! Es kann mir doch keiner erzählen, daß eine solche Situation von vornherein ausgeschlossen ist. Wie wird sich ein Herr Kohlhaussen in diesem Falle aber wohl entscheiden? Immerhin haben nur Kohlhaussen & Co. interne Einsicht in beide "Lager"! Für oder gegen wen geht's dann? Und auf welcher Entscheidungsgrundlage? Das riecht doch förmlich nach Klüngelkram als Konsequenz! Allermindestens hat das alles ein ganz und gar schlechtes G'schmäckle!! Und was machen Mitbewerber, die sich keinen Aufsichtsrat in anderen (Konkurrenz)Unternehmen "leisten" können? Kommt uns da nicht spontan der Begriff »Wettbewerbsverzerrung« in den Sinn?

Mit dem gerade Vorangestellten und einer mutwillig bissigen Ausformulierung, könnte man die ALLIANZ sodann sozusagen als DAX-(und MDAX)Mutterkonzern bezeichnen , wobei vor allem die DEUTSCHE BANK mächtig Druck von Platz zwei aus macht. Ferner sind auch die Dresdner Bank und THYSSENKRUPP gut dabei. Gut, das ist vielleicht geringfügig übertrieben , aber selbst bei nüchterner Betrachtung, kann man meines Erachtens durchaus erkennen, wo die Verflechtungen überwiegend zusammen laufen und wie vernetzt das Ganze ist. Und auch die Tatsache, daß die Aufsichtsräte natürlich noch einen Arbeitnehmeranteil enthalten, verwässert den schalen Beigeschmack nicht vollständig. Eher schon erklären sich dadurch gewisse Auslandsreisen und "Orgien", mit tatkräftiger Unterstützung nicht näher zu nennender Damen, und diverse andere Korruptionsmauscheleien viel besser. Insbesondere dann, wenn wir uns...

 2.) ...die Zahl der Vorstands- und ehemaligen Vorstandsmitglieder in den Aufsichtsräten bewusst machen. Spätestens DAS finde ich schon den Oberhammer. Da sitzen gleich reihenweise aktive Vorstandsmitglieder oder gar Vorstandsvorsitzende gleichzeitig auch in verschiedenen Aufsichträten (auch hier tut sich die Allianz besonders hervor). Zusammen mit den ehemaligen Vorständlern, die zwischendurch geschmeidig das Lager wechselten, muß einen doch sofort die Frage überkommen, wie, zum Teufel, Absatz (1), Paragraph 111, Aktiengesetz, »Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zu überwachen.«, im wahren Sinne des Wortes überwachend ausgeführt werden kann. Wie, zum Geier, kann der Vorsitzende des Vorstands der ThyssenKrupp AG, Herr Schulz Ekkehard D. Dr.-Ing., als gleichzeitiges Aufsichtsratsmitglied der RWE AG, eben jene Geschäftsführung und deren bestimmte Arten von Geschäften, im eigentlichen Sinne des Gesetzes, überwachen bzw. zustimmen? Auf einer der beiden Seiten muß er da doch irgendwann zwangsläufig seinen Auftrag verletzen. Es sei denn, ja es sei denn "man" kommt sich irgendwie überein...?? Möglicherweise (??) ja sogar zum Wohle DIESER beiden Unternehmen. Nicht auszuschließen! Nur, was ist mit den Konkurrenzfirmen? Und was hat das mit "freier" Marktwirtschaft und "gerechtem" Wettbewerb zu tun?

Besonders pervers wird's dann, wenn beispielsweise ein Herr Tourres Christian, als Ehemaliges Vorstandmitglied der Adidas-Salomon AG, nun "urplötzlich", in der selben Firma, im Aufsichtsrat sitzt. Zwar ist der gute bereits 2001 als Vorstandsmitglied ausgeschieden, sitzt dafür aber seit dem – wohl nahtlos (>>) – im Aufsichtsrat. Eben noch der Überwachte, im nächsten Moment der Überwachende? Und alles ganz legal? Bin ich der einzige, dem da was ganz und gar komisch vorkommt?

Nicht völlig zu unrecht könnte man nun vielleicht sagen, daß bei insgesamt 608 Aufsichtsratmitgliedern, und davon nur die Hälfte als Anteilseignervertrer, die "paar" Merkwürdigkeiten nicht allzu sehr ins Gewicht fallen werden. Andererseits, und das ist meine bevorzugte Sichtweise, kann man sich das auch wie im DAX selbst vorstellen. Ebenso, wie dort die einzelnen Unternehmen unterschiedliche Gewichtungen besitzen (>>), haben auch die Aufsichtsratsmitglieder unterschiedliches Gewicht inne (und das meine ich nicht körperlich ). Nicht mal nominell, aber Einfluß läßt sich eben auch ganz anders ausüben, als lediglich über seine eine, eigene Stimme.

»Wichtig für den Einfluss ist nicht, ob man im Aufsichtsrat sitzt, sondern welche Position man dort einnimmt.«
Ulrich Hocker, DSW (>>)

Womit wir beim ursprünglichen Thema »"Herren" der Aufsichtsräte« wären. Obige Rohliste läßt sich selbstverständlich nicht nur unternehmensbezogen auswerten. Die...

...personenbezogene Auswertung...

...ist vielleicht sogar die interessantere Variante. Für diesen Unterpunkt grenzen wir im ersten Schritt die Gesamtliste dahingehend ein, daß nur noch diejenigen Aufsichtsratsmitglieder (der Anteilseigner, "Arbeitgeber") aufgeführt werden, die mindestens ZWEI Mandate inne haben. Voila!!

»Aufsichtsratsmitglieder mit mindestens ZWEI Mandaten (namensbezogen bzw. sortiert)«

Diese neue Auflistung nun als Grundlage verwendend, zählen wir einfach mal ganz simpel durch, packen die Ergebnisse schön ein, und erhalten somit diese, zunächst mal recht allgemeine, namenlose Tabelle:

Tab. 2

Aufsichtsratsmitglieder der Arbeitgebervertreter (Anteilseigner) aller 30 DAX-Unternehmen

Insgesamt 608 Aufsichtsratsposten, davon 304 Arbeitgeber/Anteilseignervertreter angenommen (= in etwa halbe/halbe)

(---) Personen...

 

...sind Aufsichtsratsmitglieder von [---] verschiedenen DAX-Unternehmen.

Ergibt, aufgrund der Mehrfachmandate der einzelnen Personen, in der Summe...

Entspricht einem Anteil ALLER 608 Aufsichtsratsposten von...

Entspricht einem Anteil der rund 304 (608/2) ANTEILSEIGNERposten von...

( 57 )

= 9,38% / 628
= 18,8% / 314

[ mind. 2 ]

...148 Mandate

24,34 %

48,68 %

( 19 )

= 3,13% / 628
= 6,26% / 314

[ mind. 3 ]

...72 Mandate

11,84 %

23,68 %

( 10 )

= 1,64% / 628
= 3,28% / 314

[ mind. 4 ]

...45 Mandate

7,40 %

14,80 %

( 4 )

= 0,66% / 628
= 1,32% / 314

[ mind. 5 ]

...21 Mandate

3,45 %

6,90 %

( 1 )

= 0,16% / 628
= 0,32% / 314

[ 6 ]

...6 Mandate

0,97 %

1,94 %

Bleiben wir bevorzugt bei den Anteilseignern ("Arbeitgeber"). Enorm....!!

[Zeile 1] Nicht mal Einfünftel (= 57 = 18,8%) der Aussichtsratsmitglieder der Anteilseignervertreter ("Arbeitgeber") füllen knapp 50 Prozent (= 148 Mandate) der 304 Posten aus!! Im Prinzip ist das, angesichts der Mehrfachmandate pro Person, natürlich nicht weiter überraschend. Die Höhe dieses "Ungleichgewichts" ist jedoch bemerkenswert.

[Zeile 2] Offenbar bekleiden einige der Aufsichtsratsmitglieder gleich mehr als zwei zusätzliche Mandate. Und richtig, immerhin noch 19 Personen sitzen gleichzeitig in drei oder mehr Aufsichtsräten. Diese mickrigen 6,26% konzentrieren 23,68% (= 72 Mandate) aller 304 Posten auf sich.

[Zeilen 3-5] Gänzlich "geschmacklos" wird's bei Betrachtung derjenigen Aufsichtsratsmitglieder, die mindestens vier Posten gleichzeitig ausüben (= 10 Personen = 45 Mandate). Ihr seht es ja selbst, eine solche Ballung von Postenbesetzungen ist in der Tat schon unappettitlich.

Und genau diese zehn Personen (neun Herren und eine Dame) sind, so denke ich, eines ausführlicheren Blickes wert!! Das sind sie,...

»Die "Herren" der Aufsichtsräte«

Also, hier ist sie, die Gesamtliste derjenigen mit mindestens vier Mandaten.

 »Die "Herren" der Aufsichtsräte (mind. vier Mandate)«

Wie gesagt, wir wollen uns diese "Herren" und die "Dame" ja mal genauer ansehen. Was treiben oder trieben die ansonsten so? Wo und mit wem sind sie überdies noch aktiv (gewesen)? Gibt es noch irgend etwas wissenswertes, neben den Unmengen an "üblicher" Unternehmensnachrichten, zu vermelden? Wollen doch mal sehen, ob uns bei der Suche nicht der ein oder andere Name bekannt vorkommtgerade auch (aber nicht nur!!) im Kontext zu sämtlich hier angebotenen Listen der Aufsichtsräte (ich hoffe doch sehr, das ihr die Listen wenigstens quer gelesen habt?!??!!). Folgendes konnte ich zusammentragen (in Klammern die Anzahl der Aufsichtsratsmandate; kein Anspruch auf Vollständigkeit, nicht jede Kleinigkeit wurde aufgeführt!!):

 

Beeindruckt?? Willkommen im Club!! Kann mir jemand nachvollziehbar erklären, wie man eine derartige Ansammlung an Posten und allem anderen, mit "mickrigen" 24h pro Tag und lediglich sieben Tage die Woche bewerkstelligen kann? Ist das, trotz Videokonferenzen und eigenem Jet etc., ohne Qualitätsverlust tatsächlich möglich??
Bevor ich jedoch zur Kommentierung schreite, möchte ich die
DAX-bezogenen Mandatsverteilungen, eben vorgestellter Herren und Dame, mithilfe einer Tabelle illustrieren (erscheint mir übersichtlicher!).

Dazu bitte ich folgendes zu beachten (!!!): 

 

= die (dunkel)roten Felder stellen die Aufsichtsratsmandate in den jeweiligen DAX-Unternehmen in 2007 dar (also diejenigen, die in hiesigen, sämtlichen Listen angegeben sind – das Hauptthema!). Ansonsten dort wie beschrieben, alles für 2007!

 

= die blauen Felder – und unter der Tabelle die blaue Schrift – stehen für ehemalige Vorstandsposten. In allen Fällen wurden diese Vorstandsposten in Aufsichtsratsmandate des selben Unternehmens "getauscht"!

 

= die HELLroten Felder weisen entweder Aufsichtsratsmandate (AR), und/oder ähnliche Gremienzugehörigkeiten (im Feld beschrieben), aus. Falls das Jahr nicht angegeben ist, handelt es sich um Mandate der Vergangenheit!!

 Nur um sicher zu gehen , ein kurzes Beispiel:

Herr Ulrich Hartmann war von 2000 bis 2003 Vorstandsvorsitzender von E.ON und wurde dann anschließend (2003 bis heute) Aufsichtsratsvorsitzender von E.ON. Darüber hinaus sitzt er aktuell im Gesellschafter- und Personalausschuß von Henkel und hatte in 2007 die Aufsichtsratsmandate der Deutschen Bank, von E.ON, Lufthansa und der Münchener Rück inne. In der Art dann für alle anderen!!

Tab. 3

  AR-Mitglied

\ Dax-Wert

Börsig,

Clemens

Cromme,

Gerhard

Grünberg,

Hubertus

von

Hartmann,

Ulrich

Köcher,

Renate

Pierer,

Heinrich von

Schneider,

Manfred

Schulte-

Noelle

Henning

Strube,

Jürgen

Weber,

Jürgen

Allianz

 Beirat Zweig-
nieder-

lassung Frankf.

Vers.AG

 +
sämtliche
Aus-
schüsse

 AR Versicher-

ungs AG

2007

 

+Risiko-
aus-
schuß

 Intern. Berater-

kreis
Allianz

Gruppe

 ehem. AR;

Gemein-
samer

Beirat der
Allianz
Gesell-
schaften

2007

 +alle
Aus-
schüsse
+Gemein-
samer

Beirat

Allianz

Ges.

  

 AR Allianz Deutsch-

land AG

2007

 AR Allianz Lebens-

vers.AG

2007

BASF

 

 

 

 

 

 

 

 AR

+Personal
und Nominier-
ungs-
auschuss

  

 

Bayer

 

 

 

 

 

 AR

 +alle
Aus-
schüsse

  

 

 

+Personal-
ausschuß

BMW

 

 

 

 


 seit 2008
 

 

 

 

 

 

Commerzbank

 AR

 

 

 

 Landes-
beirätin
Baden
Württemb.

 

 

 

 +Präsidial-
Vermittlungs-
Nominirungs-
ausschuß

 

Continental

 

 

+alle
Aus-
schüsse

  

 

 

 

 

 

 

 

Daimler

+Prü-
fungs-
aus-
schuß

 

 

 

 

 

 +diverse
Aus-
schüsse

 

 

 

Deutsche Bank

+alle
Aus-
schüsse
als Vors.

  

 

 

+Präsidial-
Vermitt-
lungs-
Nominier-
ungs-
aus-
schuß

 +
Be-
rater-
kreis
bis

2003

 

+Risiko-
ausschuß
(Ersatz)

 

 AR

(1993)

 

 +Nomi-
nierungs-
ausschuß

Deutsche Post

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 +sämtliche
Aus-
schüsse

Deutsche Telekom

 

 

+Personal-
ausschuß

 

 

 

 

 

 

 

E.ON

 

+Finanz-
ausschuß

 

 +Präsidial-
Prüfungs-
Finanz-
Nominier-
ungs-
aus-
schuß

 

 

 

 

+Präsidial-
und Nomi-
nierungs-
ausschuß

 

 

Henkel

 

 

 

Gesell-
schafter-
und Personal-

ausschuss
2007

 

 

 

 

 

 

Infineon

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Linde

 

 

 

 

 

 

 +
sämtliche
Aus-
schüsse

 AR

 

 

Lufthansa

 

 

 

 +Prüfungs-
Nominier-
ungs-
ausschuß

 

 

 

 AR

 

 +Präsidial-
Vermitt-
lungs-
Nominier-
rungs-
ausschuß

   

MAN

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Metro

 

 

 

 

 

 

+Präsidial-
Personal-
ausschuß

 

 

 

Münchener Rück

 

 

 

 
 
 

 

 

 

 AR

 

 

RWE

 

 Wirt-
schafts-

beirat

 

 

 

 Wirt-
schafts-

beirat 2007

 +Präsidial-
und
Vermitt-
lungs-
ausschuß

 

 Wirt-
schafts-

beirat
2007

 Wirt-
schafts-

beirat

Siemens

 

 +diverse
Aus-
schüsse

 

 

 

 +div.
Aus-
schüss

  

 

 +diverse
Aus-
schüss

 

 

ThyssenKrupp

 

+alle
Aus-
schüsse

  

 

 

 

+Finanz- und

Investitions-
ausschuss

 

 +diverse
Aus-
schüsse

 

 

TUI

 

 

 

 

 

 

 +Prüfungs-
ausschuß

 

 

 

Volkswagen

 


 
AR
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Blaue Kästchen und Schrift nebenan –>

= ehem. Vorstands-

posten

(darunter die aktuellen AR-Mandate)

 RWE=

1997-1999

Finanz-

vorstand

DB=

2001-2006

Finanz-

vorstand/

Vorstands-

mitglied

(ab 2006 Aufsichtsrat)

 Thyssen=

1999-2001 Vorstands-

mitglied

 (ab 2001 Aufsichtsrat)

 Continental=

1991-1999 Vorstands-

vorsitzender

(ab 1999 Aufsichtsrat)

 E.ON=

2000-2003 Vorstands-

vorsitzender

(ab 2003 Aufsichtsrats-

vorsitzender)

 Siemens=

1990-2005 Vorstands-

mitglied/

Vorstands-

vorsitzender

(ab 2005 Aufsichtsrats-

vorsitzender)

 Bayer=

1987-2002

Vorstands-

mitglied/

Vorstands-

vorsitzender

(ab 2002 Aufsichts-

ratsvor-

sitzender)

 Allianz=

1991-2003 Vorstands-

vorsitzender Allianz AG

(ab 2003 Aufsichts-

ratsvor-

sitzender Allianz AG)

 BASF=

1985-2003

Vorstands-

mitglied/

-vorsitzender

(ab 2003 Aufsichts-

ratsvor-

sitzender

Lufthansa=

1989-2003

Vorstands-

mitglied/

-vorsitzender

(ab 2003

Aufsichts-

ratsvor-

sitzender

Wie gesagt, Kein Anspruch auf Vollständigkeit! Nicht auszuschließen – wenn nicht wahrscheinlich – daß das ein oder andere Detail fehlt!

 Vor allem alles aus der längeren Vergangenheit, ist für mich kaum noch zu eruieren!

Nun denn, Zeit für ein paar...

...zusammenfassende Kommentare!

Ich setze voraus, daß ihr euch die Einzellisten der »"Herren (Dame)" der Aufsichtsräte« zumindest ansatzweise angesehen habt!!!!

Zunächst mal die abmildernden Aspekte, die ich aber nur der Vollständigkeithalber erwähnen will (deshalb auch nur in Kleinschrift):

1.) Natürlich sollte nicht alles, was bei den explizit genannten zehn AR-Mitgliedern, neben den AR-Posten, noch so aufgeführt ist (= die Vielzahl sonstiger Mitgliedschaften, Tätigkeiten, usw. der Einzellisten(seiten)), von vornherein und pauschal als verwerflich oder "suspekt" verurteilt werden, nur weil es sich um diese recht speziellen Personen dreht. Manches davon wird rein repräsentativen Charakter besitzen – berühmte "Aushängeschilder" sind stets sehr begehrt. Oder es handelt sich in der Tat schlichtweg um wirkliche Interessen der "Protagonisten". Wer weiß? Jedenfalls... »Eine Zigarre kann eben manchmal auch einfach nur eine Zigarre sein.« – Siegmund Freud

2.) Auch in diesen "Kreisen" – und damit meine ich nicht mal nur die zehn "Börsig bis Weber" – wird es wie im echten Leben sein: Mit dem/der einen kann man gut, mit dem/der anderen kommt man eben überhaupt nicht aus. "Die" werden sicherlich nicht alle die besten Freunde sein, nur weil sie allesamt überaus umtriebig sind. Auch "dort" wird es die üblichen, ganz menschlichen Animositäten geben, und nicht jeder steckt mit jedem unter einer Decke! Die ein oder andere diesbezügliche Nachricht läßt sich durchaus finden.

Genug der Samthandschuhe! Selbstverständlich sind diese beiden Punkte bloß eine geringfügige Abschwächung des völlig undurchschaubaren, verfilzten Geflechtskomplexes. Dieses ganze Gestrüpp ist mit Wort und Schrift kaum zu beschreiben. Ich wage trotzdem mal einen Versuch:

Paragraph 111 Aktiengesetz: Aufgaben und Rechte des Aufsichtsrats (>>)

(1) Der Aufsichtsrat hat die Geschäftsführung zu überwachen.

(2) Der Aufsichtsrat kann die Bücher und Schriften der Gesellschaft sowie die Vermögensgegenstände, namentlich die Gesellschaftskasse und die Bestände an Wertpapieren und Waren, einsehen und prüfen. Er kann damit auch einzelne Mitglieder oder für bestimmte Aufgaben besondere Sachverständige beauftragen. Er erteilt dem Abschlußprüfer den Prüfungsauftrag für den Jahres- und den Konzernabschluß gemäß § 290 des Handelsgesetzbuchs.

(3) Der Aufsichtsrat hat eine Hauptversammlung einzuberufen, wenn das Wohl der Gesellschaft es fordert. Für den Beschluß genügt die einfache Mehrheit.

(4) Maßnahmen der Geschäftsführung können dem Aufsichtsrat nicht übertragen werden. Die Satzung oder der Aufsichtsrat hat jedoch zu bestimmen, daß bestimmte Arten von Geschäften nur mit seiner Zustimmung vorgenommen werden dürfen. Verweigert der Aufsichtsrat seine Zustimmung, so kann der Vorstand verlangen, daß die Hauptversammlung über die Zustimmung beschließt. Der Beschluß, durch den die Hauptversammlung zustimmt, bedarf einer Mehrheit, die mindestens drei Viertel der abgegebenen Stimmen umfaßt. Die Satzung kann weder eine andere Mehrheit noch weitere Erfordernisse bestimmen.

(5) Die Aufsichtsratsmitglieder können ihre Aufgaben nicht durch andere wahrnehmen lassen.

1.) Grundsätzlich ist das für den naiven Ottonormalkonsumenten, wie unsereins, kaum zu glauben, was uns Tabelle 3 da zeigt. Nehmen wir nun noch die verschiedensten zusätzlichen Mitgliedschaften, Tätigkeiten, AR oder sonstige Mandate außerhalb des DAX, und generell die diversen Einflußbereiche hinzu usw. (und da sind meines Erachtens absolut ein paar überaus fragwürdige dabei!!!), wo sich unter anderem diese zehn Köpfe regelmäßig zu treffen scheinen – oder doch wenigstens entfernt miteinander zu tun haben –, und die von ihrem Wesen her, den anderen Tätigkeiten z.T. im Grunde schon widersprechen, dann ist eine ordnungsgemäße Ausübung der einzelnen Tätigkeiten höchstwahrscheinlich schon von vornherein ausgeschlossen. Bei der Fülle, bei den Überkreuz"beziehungen", das kann einfach nicht ohne Interessenkonflikte von statten gehen. An irgendeiner "Ecke" muss das eine Mandat, dem anderen einfach "im Wege stehen". Es gibt keine Fragestellungen, deren Lösungen permanent beiden, oder noch mehr Parteien, gerecht werden können!! Daraus folgt aus meiner Sicht Zweierlei:

a) Entweder die Unternehmen bezahlen ständig Leute, die fortwährend den eigenen Firmeninteressen entgegen Arbeiten.

b) Oder diese Interessenkonflikte werden dergestalt gelöst, dass schon im Vorfeld gar kein Zwiespalt aufkommt!

Beides ist keinenfalls akzeptabel!! Ersteres bedeutet haufenweise Geld zum Fenster rausschmeißen! Erfreulich für die Empfänger, schlecht für das Unternehmen (= Aktionäre und Arbeitnehmer). Letzteres kann nur dann funktionieren, wenn "grenzüberschreitend" ... wie soll ich's eher unverfänglich formulieren? ... "Einvernehmen" hergestellt wird. Und das auch noch "weiträumig"!! Denn was für die beiden Unternehmen A und B vielleicht noch von Vorteil sein mag, ist für C, spätestens aber für D (bei mind. vier AR-Mandaten) mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr tragbar. Ganz zu Schweigen von der Konkurrenz weit außerhalb der beschriebenen Einflußsphären – so es sie überhaupt noch gibt.

Zugegebenermaßen muß eine solche Konfliktsituation nicht in jedem Fall vorliegen. Aber, um nur ein Beispiel zu nennen, wenn ein Herr Jürgen Weber in 2007 gleichzeitig im AR der Deutschen Bank und der Allianz Lebensversicherung AG sitzt, zumindest in Teilbereichen also unmittelbare Konkurrenten, dann ist das wenigstens überaus bedenklich!!

Allein schon das zwangsläufig gesammelte, geballte Insiderwissen, macht die "Veranstaltung" im höchsten Maße anrüchig!!

2.) Auch die, über die Aufsichtsratstätigkeiten hinaus gehenden, Ausschüssearbeiten sind nun wahrlich nicht gerade dazu angetan, das Urteil milder ausfallen zu lassen. Diese Ausschüsse sind, jedenfalls offiziell, ernst zu nehmen!! Deren Arbeit ist vom Prinzip her nicht gerade belanglos!! Beispielerläuterung aus dem Geschäftsbericht der Deutschen Telekom:

Organisation der Aufsichtsratsarbeit

Der Aufsichtsrat hat zur Steigerung der Effizienz seiner Arbeit und unter Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen an den Aufsichtsrat der Deutschen Telekom AG folgende Ausschüsse gebildet, die jeweils paritätisch besetzt sind.

Der Präsidialausschuss ist für die Vorbereitungen der Sitzungen und wesentliche Entscheidungen des Aufsichtsrats sowie für die Personalia des Vorstands zuständig.

Der Finanzausschuss behandelt komplexe finanzwirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Unternehmensvorgänge, die ihm vom Aufsichtsratsvorsitzenden oder vom Aufsichtsrat zur Prüfung und Beratung zugewiesen werden.

Der Prüfungsausschuss behandelt Fragen der Rechnungslegung und des Risikomanagements, der erforderlichen Unabhängigkeit der Abschlussprüfer, der Erteilung des Prüfungsauftrags an die Abschlussprüfer, der Bestimmung von Prüfungsschwerpunkten und der Honorarvereinbarung sowie im Rahmen des zwingenden deutschen Rechts alle Aufgaben, die einem Audit Committee nach geltendem US-Recht für börsennotierte Unternehmen mit Sitz außerhalb der USA zugewiesen sind.

Der Personalausschuss befasst sich mit Fragen des Personals der Deutschen Telekom AG, insbesondere mit der Personalstruktur und -entwicklung sowie der Personalplanung des Unternehmens.

Ausschußmitglieder sind demnach – eigentlich ja logischerweise – offensichtlich voll und ganz in die Unternehmensinterna involviert und überdies aktiv lenkend tätig! Und wenn man nun in mehereren Auschüssen gleichzeitig sitzt, dann ... vervollständigen sie den Satz selbst!!

3.) Selbstverständlich sind auch die Wechsel von Vorstandsmitgliedschaften in Aufsichtsratstätigkeitenund umgekehrt – grundsätzlich ein Ding der Unmöglichkeit. Nicht nur, aber insbesondere natürlich dann, wenn es sich dabei um einen Wechsel innerhalb des Unternehmens dreht. Die Tabellen 1 und 3 zeigen ja schon, daß es sich hierbei nicht unbedingt um Einzelfälle handelt. »Hier« können wir eine Liste mit allen Vorstandsvorsitzenden aller 30 DAX-Unternehmen aus dem Jahr 2003 einsehen. Ich hab's mal durchgezählt: Inklusive "unserer" zehn "Spezialisten" von oben (damals "nur" vier als Vorstandsvorsitzende), saßen von den 30 dort gelisteteten Vorstandsvorsitzenden, bemerkenswerte 19 in Aufsichtsräten des Jahres 2007; davon wiederum haben neun, innerhalb des Unternehmens, unmittelbar vom Vorstand in den AR, gewechselt. Und das sind "lediglich" die Vorsitzenden. Die stellen zwar zweifelsohne die Hauptakteure in diesem "Spiel", stehen aber wahrlich nicht alleine da. Beispiele:

Deutsche Bank: 2003 saßen noch, neben Clemens Börsig und dem Vorsitzenden Josef Ackermann (schaut euch die Listen an, wo die 2007 überall Mitglied waren), die Herren Tessen von Heydebreck und Hermann-Josef Lamberti im Vorstand der DB (>>). Inzwischen: Heydebreck war 2007 Mitglied des Aufsichtsrats der BASF AG, Lamberti lümmelte sich bei der Deutsche Börse im AR herum. Überdies sei noch rasch erwähnt, daß 2007 das Vorstandmitglied der BASF Dr. Kurt Bock zugleich im European Advisory Board der Deutsche Bank saß.

E.ON: Vorstandsmitglied 2003 (>>), Prof. Dr. Wilhelm Simson, saß 2007 bei Merck und eben bei E.ON selbst im AR. 2003/2007, Dr. Burkhardt Bergmann bei E.ON im Vorstand, 2007 bei der Commerzbank im AR. 2003, Dr. Erhard Schipporeit bei E.ON Vorstandsmitglied, 2007 bei SAP und Deutsche Börse im AR.

RWE: Das finde ich besonders apart! Dr. Rolf Pohlig Mitglied des Vorstands, 2000 bis 2006 Generalbevollmächtigter Mergers & Acquisitions der E.ON AG, seit Januar 2007 Mitglied des Vorstands und seit Mai 2007 Finanzvorstand der RWE AG. Vorher E.ON – und das nicht gerade als Flurputzer –, unmittelbar darauf bei RWE? Hallo?!?!? Irgendwie, irgendwas ein klein bißchen seltsam??

Und dergestalt könnte das noch "seitenweise" weiter gehen. Dazu müßte man die Betrachtungen dann noch auf Beiräte, Advisory Boards und was es sonst noch so alles gibt erweitern, und das Ganze zusätzlich auf außerhalb des DAX und evtl. sogar europa- bzw., in Einzelfällen, sogar weltweit ausdehnen. Ein "Netzwerk", daß für Außenstehende nicht zu durchdringen ist.

Das nicht nur ich dieses Gewirr für überaus problematisch halte, ist klar (ich erfinde das Rad hier ja nicht neu). Einen grundsätzlich sehr lesenswerten Artikel aus dem Jahre 2005 möchte ich deshalb an dieser Stelle vorstellen. Zwar will ich mit Hilfe dieses Berichts auf etwas ganz Bestimmtes hinaus, ihr solltet ihn trotzdem vollständig durchlesen:

»Filz, Fälscher und Millionen – Was sind Manager wert?«

Besagtes " etwas Bestimmtes", im Kontext der Wechselreiterei, auf das ich abheben will, ist folgendes. Zitate aus dem Artikel:

»[...] Die Diskussion über die Verantwortung und die Vergütung der mächtigen Chefs der Deutschland AG ist in vollem Gange. Das Netzwerk der Manager in den Aufsichtsräten funktioniert so gut, dass sie sich bei aller öffentlichen Kritik immer mehr Millionen zuschieben können. Und das, ohne gegen Gesetze zu verstoßen. [...] Die Machtverhältnisse sind also bestens ausbalanciert, ein kleiner Kreis von Topmanagern mit gleichgerichteten Interessen hält bei diesen Großunternehmen die Fäden in der Hand. Bei vielen anderen Aktiengesellschaften existiert ein ähnliches Netzwerk. Es gibt also ein Kartell der Manager, das Bild von der Deutschland AG passt nach wie vor. Obwohl die Bundesregierung das schon längst ändern wollte. [...]«

Tja, der letzte Versuch der Änderung liegt noch gar nicht so weit zurück. Im März 2007 haben DIE LINKE und ein paar andere folgenden Gesetzesentwurf im Bundestag eingebracht (>>)...

»Entwurf eines … Gesetzes zur Änderung des Aktiengesetzes

A. Problem

Viele Unternehmensführer wechseln nach Beendigung ihrer Tätigkeit als Vor- standsmitglied direkt in den Aufsichtsrat desselben Unternehmens. Aufgabe des Aufsichtsrats ist es aber laut Aktiengesetz (AktG), die Geschäftsführung – also den Vorstand – zu überwachen (§ 111 AktG).

Der direkte Wechsel eines Vorstandsmitglieds in den Aufsichtsrat gefährdet eine wirksame Kontrolle der Geschäftsführung. Das ehemalige Vorstandsmitglied kann ein Interesse daran haben, seine früheren, möglicherweise falschen Ent- scheidungen zu decken oder einen falschen Kurs des Unternehmens fortzuset- zen. Eine durch fehlende Kontrolle verursachte Unternehmenspolitik trifft in der Regel zuallererst die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Gehaltseinbußen, Arbeitszeitverlängerungen und Kündigungen sind häufig die Folge.

B. Lösung

Ehemalige Vorstandsmitglieder dürfen erst nach einer sog. Karenzzeit von fünf Jahren in den Aufsichtsrat desselben Unternehmens wechseln.«

... der dann im November 2007 von der Großen Koalition und der FDP völlig humorlos abgeschmettert wurde!!! Ausnahmsweise (!!!), in diesem einen Fall, stimme ich den roten Socken mal zu. Ich halte die angedachte Lösung für die schlechteste nicht, werden AR meines Wissens doch in der Regel für fünf Jahre bestimmt!

Das hätte, meiner Einschätzung nach, zwar nicht das gesamte Dillema gelöst, aber immerhin hätte ein zentraler Punkt entkrampft werden können. Zu dieser Thematik lohnt sich auch die Wiedergabe eines, der bei Herr Cromme aufgeführten Punkte:

BUNDESTAG

Antwort des Parl. Staatssekretärs Hartmut Schauerte auf die Frage der Abgeordneten Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) (Drucksache 16/4494, Frage 17):

Wie bewertet die Bundesregierung die Tatsache, dass Dr. Gerhard Cromme als Aufsichtsratsvorsitzender von Thyssen-Krupp für ein Unternehmen die Verantwortung trägt, dass von der EU-Kommission zu einer »Geldbuße von 479,7 Millionen Euro« wegen Preisabsprachen und Kartellbildung zum Nachteil der Steuerzahler verhängt hat, in Anbetracht der Tatsache, dass Dr. Gerhard Cromme gleichzeitig Vorsitzender der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex ist und in dieser Funktion weltweit für Vertrauen bei Anlegern, Kunden und Mitarbeitern in die Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Aktiengesellschaften wirbt, und wird die Bundesregierung Dr. Gerhard Cromme deshalb den Vorsitz der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex entziehen?

Zu laufenden Bußgeldverfahren äußert sich die Bundesregierung nicht. Die gegen Thyssen-Krupp verhängte Geldbuße ist noch nicht bestandskräftig. Gegen Entscheidungen der Europäischen Kommission ist der Rechtsweg zu den Europäischen Gerichten eröffnet. (>>)

Hätte der Herr Schauerte überhaupt nichts geantwortet, wäre die Antwort auch nicht inhaltsleerer gewesen! Sensationell! Aber wer will auch schon genauer nachhaken? Am Ende findet sich tatsächlich noch was!! Wo kämen wir denn da hin...?

Zwei weitere Zitate aus »Filz, Fälscher,....«:

»[...] Aber faktisch hat sie zunächst den Bock zum Gärtner gemacht und den Managern erlaubt, mit Hilfe des Corporate Governance Kodex Zeit zu schinden. Gerhard Cromme und Kollegen durften ihre Empfehlungen für gute Unternehmensführung so gestalten, dass sich am Machtgefüge in den Chefetagen der großen deutschen Aktiengesellschaften nichts geändert hat. Dass die so genannte "Regierungskommission" in Wirklichkeit ein Frühstückskartell zur Machterhaltung für Manager ist, signalisiert schon ein Blick in die Liste der Mitglieder.[...]«

Dr. Gerhard Cromme

Vorsitzender des Aufsichtsrats ThyssenKrupp AG
- Vorsitzender der Regierungskommission -

Dr. Paul Achleitner

Mitglied des Vorstands Allianz SE

Dr. Rolf-E. Breuer

Ehemaliger Sprecher des Vorstands und früherer Vorsitzender des Aufsichtsrats Deutsche Bank AG

Dr. Hans-Friedrich Gelhausen

Wirtschaftsprüfer, Rechtsanwalt, Mitglied des Vorstands PricewaterhouseCoopers AG WPG

Dr. Dr. h.c. Manfred Gentz

Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Börse AG

Dietmar Hexel

Mitglied des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes

Ulrich Hocker

Hauptgeschäftsführer Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz e.V.

Max Dietrich Kley

Mitglied des Aufsichtsrats BASF Aktiengesellschaft

Professor Dr. Dres h.c. Marcus Lutter

Sprecher des Zentrums für europäisches Wirtschaftsrecht der Universität Bonn

Peer Michael Schatz

Vorsitzender des Vorstandes QIAGEN GmbH

Christian Strenger

Mitglied des Aufsichtsrats DWS Investment GmbH

Prof. Dr. Axel von Werder

Lehrstuhl für Organisation und Unternehmensführung, Institut für Betriebswirtschaftslehre, Technische Universität Berlin und Leiter des Berlin Center of Corporate Governance

Dr. Wendelin Wiedeking

Vorsitzender des Vorstands Porsche Automobil Holding SE

Inzwischen gibt es zwar eine neue»Liste der Mitglieder«, was jedoch nichts Wesentliches ändert.

»[...] Neben Cromme finden sich unter den 13 Kommissionsmitgliedern 7 weitere Topmanager großer Aktiengesellschaften, von der Allianz über Deutsche Bank, BASF, Deutsche Börse bis hin zu Porsche.

Einflussreiche Großverdiener, die an hohen Vergütungen für Vorstände und Aufsichtsräte interessiert sind, haben in der Kommission also die Mehrheit. Auch das Kommissionsmitglied Christian Strenger von der Fondsgesellschaft DWS vertritt nur auf den ersten Blick Aktionärsinteressen. Sein Brötchengeber ist letzten Endes die Deutsche Bank, der gehört nämlich die DWS. Und das Kommissionsmitglied Professor Axel von Werder ist den Managern ebenfalls zu Dank verpflichtet. Denn sein "Berlin Center of Corporate Governance" an der Technischen Universität Berlin wird gegenwärtig unter anderem von folgenden Unternehmen unterstützt:

Bayer AG, Daimler Chrysler AG, Deutsche Lufthansa AG, Deutsche Telekom AG, DWS Investment AG, Metro AG, Münchner Rück AG, SAP AG, Schering AG, Siemens AG und ThyssenKrupp AG. [...]«

Ganz offenbar ist es zu dieser Angelegenheit mit der politischen Potenz nicht allzu weit her. Mich beschleicht irgendwie das unbestimmte Gefühl, daß einschneidende Änderungen nicht wirklich angegangen werden wollen.

4.) Tabelle 3: Wie schon in Tabelle 1 wird überdeutlich, daß die Allianz nahezu einer Krake gleicht. Neun der zehn Vielfachmandatsträger waren oder sind in irgendeiner Form mit der Allianz verbandelt. Und wie Tabelle 1 ebenfalls zeigt, ist das ja noch längst nicht alles. Mich deucht, wir können der Allianz einen gewissen Einfluß, in diesem, unseren Lande nicht gänzlich absprechen . Möglicherweise, selbstredend nur bei von vornherein böswilliger, argwöhniger Grundhaltung , hat das auch etwas mit meinem Schlußsatz unter 2.), einen Absatz weiter oben, zu tun!?!?

5.) Während meiner "Recherchen" und Zusammensammelei liefen mir, neben den zehn Börsig-Weber, nahezu penetrant immer wieder ein paar andere Namen zusätzlich über den Weg. Einfach weil das vieeel zu umfänglich wäre, kann ich zu diesen Personen hier kein erschöpfendes Bild liefern (das würde quasi noch mal den gleichen Aufwand darstellen, wie zu "unseren" zehn Topaufsichtsräten = nicht machbar). Aber ich möchte wenigstens die Namen vorstellen.

An erster Stelle ist wohl Dr. Arend Oetker zu nennen. Bei diesem Herrn würde ich, rein gefühlsmäßig, durchaus davon ausgehen, daß der Mann mindestens in jedem(er) zweiten, wie auch immer geartetem, Gremium, Stiftung usw. auf dieser Welt, Mitglied, Vorsitzender, Teilnehmer oder sonst was, ist. Überhaupt taucht die "Sippe" Oetker überdurchschnittlich häufig auf. Das scheint mir regelrecht ein echter Familien-Clan zu sein, die überall ihre Finger drin haben! Wie auch immer, wer sich zu dieser Person einen schnellen Überblick verschaffen will, kann hier Klicken: »Dr. Arend Oetker«. Darüber Hinausgehendes – und das gibt es – müßt ihr bei Interesse selbst in Angriff nehmen.

Die folgenden Herren stehen dem nur in Nuancen nach: »Bernotat Wulf H. Dr.«  |  »Hambrecht Jürgen Dr.«  |  »Mehdorn Hartmut Dr. h. c.«  |  »Dr. Michael Frenzel«  |  »Kley Karl-Ludwig Dr. jur.«

Wie schon gesagt, das kann nur für den ersten, groben Überblick reichen, zeigt aber schon die "Richtung": überaus umtriebig, diese Herren!! Ferner wäre noch ein Pischetsrieder, Bernd Dr.-Ing. e.h., Achleitner, Paul Dr. und Ackermann Josef Dr. zu nennen. Und mit geringfügigen Abstrichen kämen in der Tat noch ein paar Namen hinzu (Piëch Ferdinand, Schulz Ekkehard, Winkhaus Hans-Dietrich, Henkel Hans-Olaf, etc.).

Zusammengefasst kann mit ein bißchen Übertreibung konstatiert werden, daß wenigstens die wichtigsten deutschen Gremien – und damit sind nicht "nur" DAX, MDAX und/oder ähnliche Wirtschaftsgremien gemeint – in den Händen von vielleicht zwei, drei Dutzend "Größen" der Wirtschaft liegen. Mindestens aber ist festzuhalten, daß es eine Häufung der immer selben Namen gibt, die einfach nicht mehr "gesund" ist. Wo permanent die selben Personen das Sagen haben, wo immer die gleichen Namen die Posten tauschen, sind ...

*Obwohl sich auch dazu ein genauereres Nachsehen lohnen könnte. Immerhin tauchen verschiedentlich durchaus suspekte Organisationen auf. Bilderberger, Trilaterale Kommision, Council on Foreign Relations, Atlantik-Brücke, European Round Table (ETR), ein unglaubliches Dickicht an diversen Stiftungen (auch politische!!) usw., alles "latend" vorhanden, ohne das es irgendwie richtig greifbar wäre. Wenn sich Personen solchen Kalibers, weitestgehend unbeobachtet von der Öffentlichkeit, fortwährend in diesen "Einrichtungen und Organisationen" breit machen und/oder Treffen abhalten, um weiß der Geier was zu "besprechen" und/oder in die Wege zu leiten, dann ist das per se mal verdächtig. Nicht das ich persönlich an DIE ganz große (Welt)Verschwörung o.ä. glaube (insgesamt sprechen meiner Meinung nach ein paar Gründe dagegen). Aber ganz ohne "Hintergedanken" werden solche Einrichtungen nicht ins Leben gerufen worden sein. Und das es sich dabei um Wohlfahrtorganisationen handelt, können wir, so glaube ich, wohl überwiegend ausschließen . Vielmehr werden da zweifelsohne die eigenen Interessen vertreten und verbreitet, oder zumindest die Vorbereitungen dafür getroffen!! Und die müssen nicht zwingend deckungsgleich mit den Interessen des "gemeinen Volkes" sein . Intensiveres Hinschauen sollte jedenfalls nicht schaden!

... gewisse "Ereignisse" quasi die zwangsläufige Folge. Dazu müssen wir nicht mal die große Verschwörungskiste* öffnen. Nein, die "alltäglichen", kleinen "Schächtelchen" sind bereits völlig ausreichend! Leider fast schon alltäglich sind:

Preisabsprachen, (sektorale) Kartell- bzw. Monopolbildungen, Korruption, richtungsweisende Beeinflussung der öffentlichen Meinung und Politik (Medienmanipulationen), Vetternwirtschaft, Filz und alles Andere, was mir im Augenblick gerade nicht einfällt, DAS sind die "Pflänzchen", für die alles obige den recht wachstumsfördenden Humus bildet. Wir alle kennen die Nachrichten, die aus dieser Ecke regelmäßig auf uns einprasseln. Und ich möchte nicht wissen, was wir darüber nicht wissen .

Wir müssen gar nicht mal in jedem Fall Vorsatz und/oder aktive, generalstabsmäßige Planung unterstellen (obgleich auch derlei "selbstverständlich" nicht gerade selten vorzukommen scheint, ich will da absolut nichts Bagatelisieren!!). Derartiges ergibt sich gewissermaßen von allein, wenn sich ein solch abgeschlossener Kosmos ausbildet. Eine Welt für sich, in der die "Bewohner" bisweilen ein klein bißchen die Bodenhaftung zu verlieren scheinen. Der Bezug zur "echten Welt da draußen" geht offenbar einfach irgendwann verloren, wenn man vorwiegend unter "Seinesgleichen" bleibt und über "Seinesgleichen" "wacht".

Das "Perverse" daran ist ja, das die selben Personen – oder in "Vertretung" deren Unternehmen –,  die öffentlich für "den freien Markt" und mehr Deregulierungen usw. plädieren – womit sie im Prinzip ja sogar recht haben –, regelmäßig mit dem Gegenteil in den Meldungen auftauchen.

Es ist wirklich schwierig, bei dieser Thematik nicht ins Pauschale abzurutschen. Das mag der Realität mitunter nicht gerecht werden; sicherlich wird auch der/die ein oder andere "Topmanager(in)" seinen/ihren Job ordentlich erledigen, und das, ganz ohne verschwörerische Hintergedanken. Schlicht ein(e) gute(r) Mann/Frau, auch das wird es in diesen Gefilden ohne Zweifel geben! Aber dieser ungeheure, für "Ottonormalo" vollkommen undurchsichtige Wust an Überkreuzverknüpfungen, läßt einem in der Tat kaum eine andere Wahl.

Mir ging es zwar vornehmlich um die prinzipielle Sichtweise, aber zum Abschluß des "Hauptteils" soll doch noch ein (halbwegs) kurzes Wort über die Verdienste fallen gelassen werden. Für zwei "der Zehn" habe ich mal die Summe errechnet: Renate Köcher erhielt in 2007, für ihre vier Aufsichtsratsmandate, insgesamt 417.375 Euro. Damit steht Fr. Köcher wohl eher als Frau "Schmalhans" der Anteilseignervertreter da. Henning Schulte-Noelle kam da schon auf insgesamt 873.956 Euro. Damit wird er, überschläglich betrachtet, gut im oberen Viertel liegen.

Im Verhältnis zu manch einer Schamlosigkeit der Vorstandsvergütungen, wo von vornherein mehrere Millionen Euro im Raum stehen, nimmt sich das aber beinahe bescheiden aus (allerdings kommen da verschiedentlich noch Ausschuss- und/oder Beiratsvergütungen usw. oben drauf, die jedoch nicht übermäßig üppig ausfallen). Es ist immer knifflig, festzulegen, was von Vergütungen auch tatsächlich verdient ist. Zumal sich wohl die wenigsten – mich eingeschlossen – ein konkretes Bild der Tätigkeiten und deren Aufwand machen können. Insofern will ich's mal so formulieren: Erledigen die AR-Mitglieder (Vorstandsmitgliedschaften mal beiseite gelassen) ihren Job auftragsgemäß und ordentlich, spricht meines Dafürhaltens kaum was gegen solche Summen. Das Grundproblem ist insofern noch nicht mal unbedingt die Höhe der Vergütungen an sich, sondern die Art und Weise wie der Job häufig "interpretiert" wird: Preisabsprachen, (sektorale) Kartell- bzw. Monopolbildungen, Korruption, richtungsweisende Beeinflussung der öffentlichen Meinung und Politik, Vetternwirtschaft, Filz und alles Andere, was mir im Augenblick gerade nicht einfällt, DAS sind die "Pflänzchen", für die alles obige den recht wachstumsfördenden Humus bildet.

»[...] Worum geht es eigentlich? Es geht nicht darum, Wirtschaftslenker und Wirtschaftsführer als Kriminelle abzustempeln. Es geht um das Prinzip des "freien Marktes". Nur ein freier, offener Markt ist die Bedingung, dass die Bedürfnisse der Marktteilnehmer und Verbraucherinnen gedeckt werden. Das entscheidende Prinzip ist das der produktiven Konkurrenz. Dieses System der Konkurrenz reguliert die Preise nach Angebot und Nachfrage. Haben nur wenige Unternehmen, wie beispielsweise im Bereich der Energiegewinnung marktbeherrschende, ja fast monopolistische Funktionen, ist das Prinzip des freien Marktes und der Konkurrenz aufgehoben und die "Monopolisten" können willkürlich Preise bestimmen. Bestechung und Korruption erschleichen ebenfalls Marktanteile, die nicht marktgerecht sind. [...] Was bringt gestandene Manager dazu, die Prinzipien der Marktwirtschaft immer wieder ausser Kraft setzen zu wollen? Es ist, ganz menschlich gesagt, die Gier nach Macht und Geld.« (>>)

 AMEN !!

 So, das mal der wichtigste Teil! Den Rest betrachtet sozusagen als "zwanglose" Dreingabe.

 

Sonstiges Auffälliges der Gesamtliste!!

 (in aller Kürze; kein Anspruch auf Vollständigkeit!!)

IKB (Deutsche Industriebank AG) / KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau):
Das Drama um die IKB und der Subprimekrise braucht wohl kaum näher erläutert zu werden. Erwähnenswert in diesem Zusammenhang ist folgendes:

DAX-Unternehmen

Aufsichtsratsmitglied

Zusätzliche Mandate in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien

LUFTHANSA

Hartmann Ulrich

Deutsche Bank AG; E.ON AG (AR-Vorsitz); IKB Deutsche Industriebank AG (AR-Vorsitz); Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG; Henkel KGaA (Gesellschafterausschuss)

POSTBANK

Asmussen Jörg

Stv. Vorsitzender des Verwaltungsrats Bundesanstalt für Finanzdienslleistungsaufsicht Bonn; Mitglied des Aufsichtsrats IKB Deutsche lndustiiebank AG Düsseldorf; Mitglied des Aufsichtsrats Euler Hermes Kreditversicherungs-AG, Hamburg

DEUTSCHE POST

Oetker Roland

Gesetzliche Mandate: IKB Deutsche Industriebank AG; Mulligan BioCapital AG (Vorsitz), bis 28. November 2007; Volkswagen AG; Vergleichbares Mandat: Dr. August Oetker-Gruppe (Beirat)

Offensichtlich kam für diese Herren alles ziemlich "überraschend". Ts, ts, ts ... man könnte beinahe meinen, daß hier irgendjemand seinen Job nicht so gaaaanz hinreichend erledigt hat. Andere würden sogar von "den Karren in den Dreck fahren" sprechen! »Die hohen Risiken, die die IKB mit dem Kauf amerikanischer Subprime-Papiere eingegangen ist, waren der Bank offenbar früher bekannt als bislang angenommen.«. Sagenhaft, unsere AR-Koriyphäen
Bundesanstalt für Finanzdienstleistungen? Der Laden scheint ja mit Top-Leuten besetzt zu sein .

Hauptaktionär der IKB, ist, mit 38% des Aktienkapitals, die KfW-Bankengruppe (>>). Wobei »Der Einfluss der staatlichen KfW-Bankengruppe auf die angeschlagene Mittelstandsbank IKB offenbar größer als bisher bekannt war.«.

Die KfW soll deshalb ebenfalls nicht vergessen werden:

DAX-Unternehmen

Aufsichtsratsmitglied

Zusätzliche Mandate in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien

RWE

Bsirske Frank

Berlin; Stellvertretender Vorsitzender; Vorsitzender der ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft; Deutsche Lufthansa AG; IBM Central Holding GmbH; KfW – Kreditanstalt für Wiederaufbau

DEUTSCHE TELEKOM

Matthäus-Maier Ingrid

Sprecherin des Vorstands der KfW Bankengruppe, Frankfurt am Main; – Deutsche Post AG, Bonn (seit 10/2006); – Deutsche Steinkohle AG, Herne (seit 11/2007); – RAG Aktiengesellschaft, Essen (seit 3/2005); – EVONIK Industries AG, Essen (9/2006 bis 11/2007) (vormals RAG Beteiligungs-AG); – Salzgitter Mannesmann Handel GmbH, Düsseldorf (seit 3/2000)

LINDE

Müller Klaus-Peter

Sprecher des Vorstands der Commerzbank AG; Externe Mandate: Steigenberger Hotels AG; Konzernmandate: Eurohypo AG (Vorsitzender des Aufsichtsrats); Externe Mandate: Assicurazioni Generali S. p. A. (Mitglied des Verwaltungsrats); KfW Kreditanstalt für Wiederaufbau (Mitglied des Verwaltungsrats); Liquiditäts-Konsortialbank GmbH (Mitglied des Verwaltungsrats); Parker Hannifin Corporation (Mitglied des Board of Directors); Konzernmandate: Commerzbank International S. A., Luxemburg (Präsident des Verwaltungsrats)

POSTBANK

Pfaffenbach Berns Dr.

Mitglied des Aufsichtsrats Lufthansa Cargo AG, Frankfurt am Main; Mitglied des Aufsichtsrats Deutsche Bahn AG; Mitglied des Aufsichtsrats KfW IPEX-Bank, Frankfurt am Main (seit 11.Dezember 2007)

HYPO REAL ESTATE

Viermetz Kurt F.

Vorsitzender des Präsidialausschusses; Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Börse AG, Frankfurt; Mitglied des Aufsichtsrats der KfW IPEX-Bank GmbH, Frankfurt

Da ich's hier ja kurz halten will – ich denke, ihr könnt euch "den Rest" selbst denken – einfach nur noch zwei Links:
»Im vergangenen Jahr wurden beim IKB-KfW-Skandal mindestens 5 Mrd. Euro verbrannt, doch musste bislang noch kein einziger der verantwortlichen Politiker dafür gerade stehen. Doch von Anfang an: wie kam es dazu?«
»Sie haben mit Fehlspekulationen eine komplette Bank verspielt. Aber die früheren Chefs der IKB fallen weich«

Interessenkonflkte – RWE?

RWE

Bergelin Sven

Berlin; – bis 15. August 2007 –; Bundesfachgruppenleiter Energie der ver.di Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft; E.ON AG; E.ON Avacon AG

Den finde ich auch nicht schlecht! Gut, Herr Bergelin saß zwar nicht gleichzeitig in den AR von RWE und E.ON, er wechselte jedoch absolut nahtlos (von RWE zu E.ON)! Auch wenn es sich bei dem Mann um einen "Arbeitnehmervertreter" der ver.di handelt, fragwürdig ist das schon. Auch für ver.di & Co. gelten prinzipiell die selben Vorgaben und Grundlagen!!! Und wenn jemand von einem direkten Konkurrenten zum anderen tauscht, ja, zum Teufel auch, dann kann doch da was nicht stimmen!! Ich erinnere auch nochmal an oben: »RWE: Das finde ich besonders apart! Dr. Rolf Pohlig Mitglied des Vorstands, 2000 bis 2006 Generalbevollmächtigter Mergers & Acquisitions der E.ON AG, seit Januar 2007 Mitglied des Vorstands und seit Mai 2007 Finanzvorstand der RWE AG. Vorher E.ON – und das nicht gerade als Flurputzer –, unmittelbar folgend bei RWE? Hallo?!?!? Irgendwie, irgendwas ein klein bißchen seltsam??«

Aber das ist noch nicht alles zu RWE.

DAX-Unternehmen

Aufsichtsratsmitglied

Zusätzliche Mandate in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien

RWE

Holl Heinz-Eberhard

Osnabrück; ehem. Oberkreisdirektor des Landkreises Osnabrück; Georgsmarienhütte GmbH; Georgsmarienhütte Holding GmbH

RWE

Langemeyer Gerhard Dr.

Dortmund; Oberbürgermeister der Stadt Dortmund; Dortmunder Stadtwerke AG (Vorsitz); Gesellschaft für Vermögensverwaltung AG; KEB Holding AG (Vorsitz); Klinikum Dortmund gGmbH (Vorsitz); Schüchtermann Schiller’sche Kliniken KG; Sparkasse Dortmund (Vorsitz)

RWE

Mühlenfeld Dagmar

Mülheim an der Ruhr; Oberbürgermeisterin der Stadt Mülheim an der Ruhr; Mülheimer Wohnungsbau e.G. (Vorsitz); Beteiligungsholding Mülheim an der Ruhr GmbH; Flughafen Essen/Mülheim GmbH (Vorsitz); medl GmbH (Vorsitz); Mülheim & Business GmbH (Vorsitz); Ruhrbania Projektentwicklungsgesellschaft mbH Vorsitz); Ruhrgebiet Tourismus Management GmbH

RWE

Reiniger Wolfgang Dr.

Essen; Oberbürgermeister der Stadt Essen; EGZ Entwicklungsgesellschaft Zollverein mbH; EMG Essen Marketing GmbH Gesellschaft für Stadtwerbung, Touristik und Zentrenmanagement (Vorsitz); Entwicklungsgesellschaft Universitätsviertel Essen mbH (Vorsitz); Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (Vorsitz); Margarethe Krupp-Stiftung für Wohnungsfürsorge (Vorsitz); Messe Essen GmbH (Vorsitz); Sparkasse Essen (Vorsitz)

Gleich drei amtierende Oberbürgermeister(in) und ein ehemaliger Oberkreisdirektor, der AR von RWE ist wirklich bunt besetzt. Was werden diese Herren/Dame wohl stärker Gewichten? Eine kostengünstige Versorgung ihrer Städte und ihrer Bürgerschäfchen, oder den Umsatz von RWE (hebt RWE nicht gerade wieder die Gaspreise an?)?

Abgesehen davon finden wir noch zwei aktuelle Vorstandmitglieder und ein ehemaliges Vorstandmitglied bei RWE im Aufsichtsrat: Boehm-Bezing Carl-Ludwig von, ehem. Mitglied des Vorstands der Deutsche Bank AG; Achleitner Paul Dr., Mitglied des Vorstands der Allianz SE; Allianz Deutschland AG; Allianz Global Investors AG; Allianz Lebensversicherungs-AG; Bayer AG; Allianz Elementar Versicherungs-AG (Vorsitz); Allianz Elementar Lebensversicherungs-AG (Vorsitz); Schulz Ekkehard D. Dr.-Ing., Krefeld; Vorsitzender des Vorstands der ThyssenKrupp AG; AXA Konzern AG; Bayer AG; MAN AG; ThyssenKrupp Services AG (Vorsitz); ThyssenKrupp Steel AG (Vorsitz); ThyssenKrupp Technologies AG (Vorsitz).

Politiker

Ein paar Politikerexemplare sind ja oben bereits genannt. Darüber hinaus hält sich die unmittelbar erkennbare politische "Vertretung" jedoch durchaus in überschaubaren Grenzen. Na wenigstens das!!

DAX-Unternehmen

Aufsichtsratsmitglied

Zusätzliche Mandate in Aufsichtsräten und anderen Kontrollgremien

DEUTSCHE TELEKOM

Mirow Thomas Dr.

Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Berlin – keine weiteren Mandate –

E.ON

Waldenfels Georg Frhr. von Dr.

Staatsminister a.D., Rechtsanwalt; CAPEO Consulting AG; Georgsmarienhütte Holding GmbH; Rothenbaum Sport GmbH (Vorsitz)

THYSSENKRUPP

Wan Gang Prof. Dr.

Shanghai; Minister für Wissenschaft und Technik der Volksrepublik China

VOLKSWAGEN

WULFF CHRISTIAN

Niedersächsischer Ministerpräsident

VOLKSWAGEN

HIRCHE WALTER

Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr; Mandate: Deutsche Messe AG, Hannover (Vorsitz)

TUI

Vranitzky Franz Dr.

Bundeskanzler a.D. Der Republik Österreich

Allerdings gibt es genügend Gelegenheiten sich außerhalb der AR zu treffen. Diverse Stiftungen und sonstige "informelle Einrichtungen" bieten aureichend Raum dafür.

HORROR!!!

Und als wenn alles bisherige nicht schon schlimm genug wäre, folgt nun der absolute Horror!! 

DEUTSCHE BANK

Eick Karl-Gerhard Dr.

Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Deutsche Telekom AG, Bonn; DeTe Immobilien Deutsche Telekom Immobilien und Service GmbH; T-Mobile International AG; T-Systems Enterprise Services GmbH; T-Systems Business Services GmbH; Sireo Real Estate Asset Management GmbH (bis Dezember 2007); FC Bayern München AG, Corpus Immobiliengruppe GmbH & Co KG (seit September 2007)

INFINEON

Winterkorn Martin Prof. Dr. rer. nat.

Vorsitzender des Vorstands: Audi AG, Ingolstadt (bis 31. Dezember 2006); 0 Volkswagen AG, Wolfsburg (seit 1. Januar 2007); Vorsitzender des Aufsichtsrats: Audi AG. Ingolstadt (seit 1. Januar 2007); Mitglied des Aufsichtsrats: Salzgitter AG, Salzgitter; FC Bayern München AG, München; TÜV Süddeutschland Holding AG, München; Vorsitzender des Verwaltungsrats; SEAT S.A., Barcelona, Spanien (bis 14. Juni 2007); Automobili Lamborghini Holding S.p.A., Sant‘Agata Bolognese, Bologna, Italien (bis 12. Februar 2007); Mitglied des Verwaltungsrats: SEAT S.A., Barcelona, Spanien (seit 14. Juni 2007)

Was müssen das für Menschen sein, die beim FC Bayern München Anwesenheit zeitigen und zugleich auch noch in den AR unserer Vorzeigeunternehmen sitzen ? Kein Wunder, daß alles den Bach runter geht .

So, das war's nun endgültig!!! Ansonsten kann ich bei weiterem Bedarf nur empfehlen, die Listen durchzuschauen!!